Ostersonntag.
Halberstadt. Auf der Durchreise.
Die Stadt liegt schön im Harzvorland.
Es gibt eine Ober- und eine Unterstadt.
Allerhand Kirchtürme. Plattenbauten.
Hier und da ein Fachwerkhäuschen.
Auf dem Domvorplatz dann ein Stelenfeld.
Mahnmal gegen das Vergessen.
Daniel Priese: Steine der Erinnerung, 1992.
April 1942. Hier fanden sich die letzen Halberstädter Juden zur Deportation ein.
Ihre Namen sind verewigt.
Gemeißelt. In die Steine des Erinnerns.
Dahinter erhebt sich St. Stephan. Der Dom.
Das Wahrzeichen der Stadt.
Im Kirchenraum herrscht eifrige Betriebsamkeit.
Eine handvoll Besucher. Etliche Aufseher.
Pfeilschnell schießen sie aus ihrer Aufwärmkabine.
Nehmen alles wahr.
Erteilen schonungslos Auskünfte.
Meist aber wird ermahnt.
Nichts anfassen!
Doch manchmal, so erfährt man, fehlen Worte.
Die Luftangriffe auf Halberstadt.
April 1945. Die Zerstörungsmahle am Dom. Die Rekonstruktion.
Dokumentiert am Fotogestell.
Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus.
Auf einer Pfeilerkonsole stochert ein vermummter Georg träge im Rachen seines Drachens.
Und der heilige Hieronymus hält sich verkniffen an seinem Haustier fest.
Nichts wie weg. Doch Vorsicht.
Bloß nicht Straucheln oder Trudeln.
Im April. In Halberstadt. Auf dem Nachhauseweg.
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