Amsterdam. Die Stadt der Grachten. Venedig des Nordens. Wasser. Überall.
Wohnen am oder auf dem Wasser ist dem Amsterdamer ein Bedürfnis. Grachtenhäuser, Wohnboote und seit 2002 auch dies:
Silodam
MVRDV, Silodam auf Stelzen, 2002. Westerdoksdijk, Amsterdam.
Foto: Naja Pedersen
Auf zahlreichen Betonpfeilern erhebt sich im ehemaligen Holzhafen spektakulär ein zehngeschossiger Wohnkomplex mit Aussichtsplattform. Silodam. Entworfen vom Architekturbüro MVRDV (Maas, van Rijs, de Vries) aus Rotterdam. Form, Materialgebrauch und nicht zuletzt der Farbenreichtum ziehen den Blick magisch an.
Silodam. Foto: Naja Pedersen
In einer Linie und mit ähnlichen Ausmaßen versehen, liegt Silodam mit zwei weiteren Bauwerken an het IJ. Es sind ehemalige Getreidesilos. Jedes der Architektur seiner Zeit verpflichtet. Das erste aus Beton, stammt aus den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, die Backsteintrutzburg gleich nebenan wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut. Kurz vor der Jahrtausendwende wurden die Speicherhäuser in Wohnanlagen umgewandelt. Ihre ursprüngliche Funktion hatten sie zu diesem Zeitpunkt schon lange eingebüßt.
Getreidesilos. Foto: Jaap Burger
Und dann Silodam.
Silodam aus der Ferne. Foto: Naja Pedersen
MVRDV setzen sich bewusst mit dieser Umgebung auseinander und karikieren mit ihrem Entwurf den Werdegang der beiden Nachbarbauten.
Umnutzung als Auftakt. Nicht das unvermeindliche Ende.
Silodam assoziiert man sofort mit einem modernen Frachter: etliche aufeinander gestapelte Container ragen aus dem Wasser.
Eine Art Containerschiff zur Lagerung von Hab und Gut. Bewohnt! Jede Wohneinheit, ein einzigartiger Container.
Fassadengestaltungen und Grundrisse, Materialialität und Farbigkeit. Vielfalt.
Silodam, Rückansicht mit Aussichtsplattform.
Foto: Naja Pedersen
So nah wie hier kommt man dem Wasser selten. Selbst in Amsterdam.